Geschichte

Wer ist Anita Lasker-Wallfisch?

Anita Lasker-Wallfisch 1938 in Berlin
Anita Lasker wurde 1925 in ein jüdisches assimiliertes Elternhaus in Breslau geboren. Musik spielte in der bildungsbürgerlich orientierten Familie eine große Rolle. Früh erwachte in der jüngsten Tochter Anita der Wunsch, Cellistin zu werden, was ihrer Begabung entsprach.

Während der NS-Zeit erlitt die Familie zunehmende Ausgrenzung und Verfolgung. Ein Auswanderungsversuch scheiterte, 1942 wurden die Eltern Lasker deportiert und ermordet, Anita Lasker und ihre Schwester Renate zur Zwangsarbeit in einer Papierfabrik verpflichtet. Dort verhalfen sie französischen Kriegsgefangenen mit Hilfe gefälschter Dokumente zur Flucht. Sie wurden entdeckt, verhaftet, zunächst im Gefängnis untergebracht, später dann unabhängig voneinander als politische Gefangene nach Auschwitz-Birkenau deportiert. Anita wurde ins „Lagerorchester“ aufgenommen, was ihr Überleben zunächst sicherte. Durch einen wunderbaren Zufall fanden sich die Schwestern wieder, wurden später gemeinsam nach Bergen-Belsen deportiert und dort buchstäblich in letzter Minute von der britischen Armee befreit.

Nach der Befreiung mussten die Schwestern Renate und Anita noch fast ein Jahr als „Displaced Persons“ in Bergen-Belsen leben bis es ihnen schließlich gelang, nach England einzuwandern. Dort nahm Anita das Cello-Studium wieder auf und heiratete den Pianisten Peter Wallfisch. Als Anita Lasker-Wallfisch wurde sie Gründungsmitglied des English Chamber Orchestra.
Frau Lasker-Wallfisch lebt heute in London.
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